Licht nach Bedarf ist zwar schon länger ein grosses Thema. Die sinkenden Kosten und die bessere Ästhetik sorgen für noch mehr Verbreitung – auch in denkmalgeschützten Bauten einer Universität. Passt sich die Steuerung einfach an neue Bedürfnisse an, steht der Umsetzung nichts mehr im Weg.
Der Repräsentationsbau an der Rämistrasse 59 wurde 1842 fertiggestellt. Geplant haben ihn die Zürcher Architekten Gustav Albert Wegmann. Selbstredend steht dieses eindrückliche Gebäude unter Denkmalschutz – innen wie aussen logischerweise. Diese Rahmenbedingung erschwert den Einbau moderner Technik enorm und stellt hohe Ansprüche an die Ästhetik der verbauten Komponenten.
Genutzt wurde die «Alte Kantonsschule» bis 2012 durch die Pädagogische Hochschule Zürich. Nach deren Umzug an die Lagerstrasse beim Hauptbahnhof, starteten die umfassenden Sanierungsarbeiten. Seit Mitte 2015 sind die ersten neuen Nutzungen in Betrieb: Das Kunsthistorische Institut und das Orient-Institut der Universität Zürich (UZH) mit seiner umfangreichen Bibliothek und einer Cafeteria mit rein vegetarischen Speisen im Erdgeschoss.
Auch an der UZH bedeutet Zeit Geld: Die elek-trischen Komponenten müssen einfach zu installieren sein. Bei 150 verbauten Stück an der «Rämi 59» läppern sich auch nur wenige Minuten Mehraufwand pro installiertem Sensor. Die Platzierung der Sensoren musste so gewählt werden, dass die Räume möglichst nutzungsneutral installiert sind. So wurde auf eine optimale Ausrichtung für die Büchergestelle verzichtet und trotzdem der Anspruch erfüllt, möglichst keine toten Winkel im Erfassungsbereich der Bewegungsmelder zu haben.
Während die FL-Leuchten auf Geheiss der Denkmalpflege keinesfalls an der Decke montiert werden durften, mussten die Präsenzmelder zwingend in grösstmöglicher Höhe eingebaut sein. Weil der PlanoCentro keine hervorstehenden Teile hat, eignet er sich ideal für diese Aufgabe. Trotz des optisch unauffälligen Designs, funktioniert er mit den gleichen technischen Vorzügen wie seine Geschwister von ThebenHTS: Das rechteckige Erfassungsfeld gehört genauso dazu, wie die vielfältigen Betriebsmodi. Die an die Büchergestelle montierten FL-Leuchten werden direkt durch den Melder geschaltet: Einerseits über 1-Kanal-Versionen, andererseits auch über Mehrkanal-Versionen des PlanoCentro. Seitens UZH ist angedacht, mittelfristig auf LED umzusteigen. Dies stellt die Schaltelemente in den Meldern allerdings vor eine grössere Herausforderung: Die Einschaltströme von LED betragen typischerweise bis zum hundertfachen des Nennstroms, was die feinen Kontakte schnell zusammenbacken lässt. Der PlanoCentro ist bestens vorbereitet, denn er hat bereits eine intelligente Nulldurchgangsschaltung integriert. Gemeinsam mit den Leuten der UZH und der ThebenHTS wird später dann nach umsetzbaren Lösungen gesucht – eine Dienstleistung, die nur Lieferanten mit Fachpersonal vor Ort anbieten können.
Automatische Steuerungen müssen immer mit Fokus auf den Nutzer installiert werden. Perfekt ist die Umsetzung dann, wenn die Nutzer das Gefühl haben, das Licht brennt immer dann, wenn sie es brauchen und der Stromverbrauch trotzdem tiefer ist, als wenn die Lichter manuell betrieben würden. Das gelingt natürlich nicht vom ersten Tag an – wenn aber im Gespräch mit den Nutzern die Programmierung schrittweise angepasst wird, ist eine Näherung ans Perfekte möglich.
So lassen sich alle Präsenzmelder drahtlos und einzeln bequem per Programmiergerät auf die Bedürfnisse einstellen. Neben Räumen, in denen die Beleuchtung vollautomatisch geschaltet wird, gibt es an der «Rämi 59» auch Räume, deren Beleuchtung über einen Taster im Halbautomatikbetrieb startet. Das Ausschalten erfolgt dann automatisch, wenn niemand mehr im Raum ist und die Nachlaufzeit abgelaufen ist. Nachlaufzeit und Betriebsmodi können mit dem übersichtlichen SendoPro zum Melder geschickt werden. Beim PlanoCentro können die aktuellen Melderwerte zudem über die SendoPro jederzeit ausgelesen werden. Dies ist für den Betriebsunterhalt und die Optimierungen im laufenden Betrieb sehr wichtig.
Wie Filip Batur vom UZH-Betriebsdienst betont, ist es wichtig, alle Melder regelmässig zu prüfen. Die UZH setzt schon länger Präsenzmelder ein und weiss darum, dass diese – wenn auch selten – ausfallen können. Ist tatsächlich mal einer der vielen Melder defekt, kann er dank smarter Mechanik schnell und einfach ausgetauscht werden.
Bildquelle: Jürg Altwegg